Ludmillenhof, Sitz der Samtgemeinde Sögel, denkmalgeschützt

Börger

Gemeinde Börger

Geschichte

Das alte Brinkdorf Börger liegt in geschlossener Ortslage auf einem kleinen Höhenzug auf dem Geestrücken des Hümmling. Wälder und weitläufige Ackerfluren bestimmen das heutige Landschaftsbild.

Kirche

Im Mittelpunkt des Dorfes dominiert die neugotische Pfarrkirche St. Jodocus mit ihrem hoch aufstrebenden Turm. Sie entstand in den Jahren 1856 nach Plänen des Architekten Alexander Niehaus aus Haselünne als einschiffiger Backsteinbau mit eingezogenen Strebepfeilern. Teile der ursprünglichen Inneneinrichtung sind noch erhalten. Jahrhunderte lang gehörte Börger  zur Pfarrei Sögel und wurde erst im 17. Jahrhundert eine selbständige Kirchengemeinde.

Ackernutzung

Damals war das Dorf  vor allem durch Ackerbau und Viehzucht geprägt. Als Ackerbaufläche konnte man nur den Esch mit seinen ertragreichen Böden nutzen, die man regelmäßig mit Naturdünger auffrischte. Die 18 alten Bauernhöfe von Börger waren einst aber gleichzeitig Besitzer riesiger Heideflächen, die seit dem 18. Jahrhundert an Neubauern verkauft, kultiviert und besiedelt wurden. Seit 1974 gehört Börger zur Samtgemeinde Sögel.

Bebauung

Neue Baugebiete sind in Börger heute ebenso zu finden wie moderne Gewerbebetriebe. Der Ort besitzt eine gute Infrastruktur, Kirche und Schule sind noch im  2.843 Einwohner zählenden Ort vorhanden. Die dörfliche Bebauung im historischen Dorfbereich erhält ihren besonderen Charakter durch die alten Bauernhäuser im Hallenhaus- und Gulfhausstil. Als Hofeinfriedungen sieht man an vielen Stellen Steinwälle aus Findlingen. Die alten Hofstellen liegen im Schatten hoher Eichen und Linden. Westlich und südöstlich der Kirche sind die typischen Siedlungsstrukturen eines Brinkdorfes mit kleinen Eichenwäldchen noch gut erhalten.

Eine Alt- Hümmlinger Idylle bilden die Dorfteiche "Lehmkuhle" und "Ülkepoaul" am Brink auf dem Riegen. Sie sind die letzten von ehemals zehn "Dränken", die einst als Viehtränken unerlässlich waren. 1985 errichtete die Gemeinde hier ein altes Fachwerkhaus, das früher als Müllerhaus im Ortsteil Am Busch gestanden hatte. Das Ständerwerk stammt aus dem Jahre 1752, die Torbalkeninschrift nennt die Namen der Bauherren und das Baudatum. Dieses Haus besitzt noch einen "Hümmlinger Wamm", ein tief herabreichendes Walmdach mit steilen Giebelwalmen. Eine sehr urtümliche Bauweise zeigt auch die benachbarte "Waagenschul", eine Wagenremise mit einem Sockelmauerwerk aus dicken Findlingssteinen.

Heimatverein

Der Heimatverein Börger verfügt über eine Sammlung alter landwirtschaftlicher und handwerklicher Gerätschaften, alte Einrichtungsgegenstände und viele andere Zeugnisse des traditionellen Dorflebens auf dem Hümmling. Darüber hinaus sind Arbeitsgruppen des Vereins in den Bereichen Geschichts- und Familienforschung, Volkstanz und Musik, Wandern und Radfahren aktiv.  Zahlreiche Sehenswürdigkeiten im Ort wurden vom Heimatverein stilgerecht ausgeschildert. Alte Hümmlinger Bräuche und die plattdeutsche Sprache werden gepflegt. Auch für den Natur- und Landschaftsschutz sowie die Denkmalpflege setzt sich der Verein ein.

Der Heimatverein Börger bietet Radtouren und Wanderungen an, ferner Besichtigungen des Heimathauses und der Umgebung. Für Besuchergruppen kann eine Kaffeetafel oder ein Frühstück organisiert werden.