Ludmillenhof Sögel seitlich 

Koloss von Hüven eingeweiht

Am Sonntag wurde der rund 103 Tonnen schwere Findling eingeweiht. Vor anderthalb Jahren war der Stein aus einem Acker bei Hüven geborgen worden und hat inzwischen einen Ehrenplatz auf einem neu gepflasterten Steinplatz inmitten einer kleinen Rasenfläche unweit der Kirche in der Gemeinde bekommen. Mit rund sechs Metern Länge und drei Metern Höhe ist der Granitstein ein Naturdenkmal. Das zuständige Landesamt schätzt sein Alter auf 1,8 -2,1 Milliarden Jahre. Er wurden vor ca. 200.000 Jahren durch Gletscher in der Saaleeiszeit aus Skandinavien zu uns verfrachtet.

Mit einer von Pfarrer Jürgen Krallmann geleiteten Andacht vor Ort und der Segnung wurde die Einweihung des Ehrenplatzes für den Koloss von Hüven feierlich begangen. Bürgermeister Alois Ull dankte in seiner Ansprache allen, die von der Bergung des Steins bis zur Gestaltung des neuen Standortes beigetragen hatten. Einen besonderen Dank richtete er dabei an die vorherige Bürgermeisterin Simone Borgmann, an Alfons Kohne (Initiator der Bergung) und an die Eigentümer des Grundstücks des ehemaligen Standortes des Steines, die Familie Dörtelmann. Ihnen allen sei es zu verdanken, dass die Gemeinde Hüven nun neben der mit großer Strahlkraft ausgestatteten Hüvener Mühle einen zweiten touristischen Anziehungspunkt habe, dem Hüvener Koloss. Frank Klaß, Samtgemeindebürgermeister, nahm seine Worte auf: „Heute können wir mit einem kolossalen Ereignis ein neues Highlight für unsere Einheimischen und unsere Gäste einweihen!“ Ein noch zu schaffender Wanderweg soll künftig die beiden Sehenswürdigkeiten in Hüven verbinden. Der Ehrenplatz wurde indes bis zur Einweihung fertiggestellt. An den Ausgaben hat sich das Amt für Regionale Landesentwicklung mit 50 Prozent gerne beteiligt, sagte Dezernatsleiterin Sylvia Backers. Ebensolche Lobesworte fand auch Landrat Marc-André Burgdorf: „Der Koloss von Hüven ist ein Musterbeispiel für unser Emsland: Hier wurde gemeinsam angepackt und es entstand daraus etwas Gutes.“

Landwirt Franz Dörtelmann freut sich über den neuen Standort. „Hier hat der Stein eine viel bessere Funktion als am vorherigen Standort. Im Acker verborgen verursachte der Stein durch seine Unwägbarkeit regelmäßig beim Pflügen Schäden an den landwirtschaftlichen Maschinen.“ Für die Besucherinnen und Besucher hat die Gemeinde neben dem Stein eine Schutzhütte aufgestellt. Alfons Kohne informierte die Gäste, dass demnächst die Geschichte des Findlings dort auf einem Bildschirm zu sehen sei: die Bergung, der Schwertransport von Ende 2020 und die Neugestaltung des Platzes.
Für die musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgte die Musikkapelle Hüven.