Ludmillenhof Sögel seitlich 

Gemeinde Stavern

Mühlenruine 

Vor fast 50 Jahren brannte die Windmühle Bruneforth in Stavern nieder. Jetzt wurden die Grundmauern wiederaufgebaut. Am Pfingstmontag, dem Deutschen Mühlentag, wurde die Windmühlenruine feierlich eingeweiht.

Bei der Mühlenruine handelt es sich um die Grundmauern der im Jahr 1974 abgebrannten Windmühle Bruneforth. Die Windmühle wurde 1860 erbaut und in den 1960er-Jahren aufwendig durch den Kreisheimatverein Meppen restauriert. Nur wenige Jahre nach der Fertigstellung brannte sie aus ungeklärter Ursache nieder. 

Nun hat die Gemeinde Stavern, die das Grundstück vom Kreisheimatverein übernommen hat, mit öffentlichen Mitteln ein Areal geschaffen, dass zum einen an die Windmühle erinnern soll, aber auch ein Ziel für die Wanderer und Radwanderer ist. Die Wassermühle Bruneforth, die Windmühlenruine und das in unmittelbarer Nähe befindlich Großsteingrab sind somit einige attraktive Anlaufpunkte auf dem „Staverner Mühlenpfad“, einer Route im Naturpark Hümmling. Mit diesem Bauwerk hält die Gemeinde Stavern ein Alleinstellungsmerkmal „in den Händen“, denn eine Mühlen-Ruine in dieser Form sei einmalig, wies Regionalmanager Ralph Deitermann auf die Besonderheit hin. 

Im Rahmen eines Festaktes wurde das Projekt „Windmühlenruine“ feierlich eingeweiht. Nach dem Gottesdienst in der Weidenkirche bei der Wassermühle Bruneforth, die im Jahr 2019 von der örtlichen Jugend im Rahmen der 72-Stunden-Aktion gebaut wurde, fand auf dem traditionsreichen Gelände der Wassermühle ein Frühschoppen mit Mittagstisch statt. Es bestand die Möglichkeit, die Sägemühle im Gebäude der 500 Jahre alten Wassermühle zu besichtigen. Dabei gab es Vorführungen, wie mit der mehr als 100 Jahre alten Säge gearbeitet wurde. 

In ihren Redebeiträgen würdigten Landrat Marc-Andre Burgdorf sowie Samtgemeindebürgermeister Frank Klaß die Gemeinschaftsleistung der Staverner und der ausführenden Unternehmen ausdrücklich. Nach ihren übereinstimmenden Aussagen wurde hier durch vieler Hände Arbeit ein weiteres touristisches Highlight für den Hümmling geschaffen, welches für Einheimische und Gäste von nah und fern ein interessanter Anlaufpunkt sei. Anschließend berichtete Bürgermeister Gerhard Rode über das Projekt von der Idee bis zur Umsetzung sowie über die Historie der Mühle. Die Mühle hatte im Laufe der Jahrhunderte verschiedenste Besitzer. Ihre Nutzung wurde mit der Industrialisierung immer weniger von Bedeutung.  Im Herbst 1967 wurde eine Firma aus Ostfriesland vom Kreisheimatverein dann mit der Restaurierung der Mühle beauftragt. „Eine Schlagzeile aus den Emslandnahrichten in dieser Zeit lautete: 100 Jahre war sie für die Landwirte von großem Nutzen, jetzt ist die Mühle eine Sehenswürdigkeit“, so Rode. Sieben Jahre später habe „der Flammentod der Staverner Mühle“ dazu geführt, dass die Mühle durch einen Vollbrand vernichtet wurde; sie brannte bis auf die Grundmauern nieder. Umso dankbarer sei er jetzt, dass die schon fast in Vergessenheit geratene Ruine nun durch die umfangreichen Baumaßnahmen einer neuen Nutzung zugeführt werden konnte. Sie lädt zum Verweilen ein und Schautafeln führen die Gäste in die Geschichte der Mühle und der Gemeinde Stavern ein. 

Die anwesenden Geistlichen Pastor Voss von der ev.-luth. Markusgemeinde sowie Pfarrer Krallmann von der katholischen Pfarreiengemeinschaft um St. Jakobus gaben den kirchlichen Segen für die Ruine. Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie vom Kirchenchor St. Michael Stavern.